Fischchen bilden eine Unterklasse der Insekten mit rund 470 bekannten Arten weltweit, von denen sechs in Mitteleuropa weit verbreitet sind. Silberfische und Papierfische leben synantrop, das heißt, sie sind an menschliche Lebensräume angepasst und leben vorwiegend in menschlichen Behausungen. Der folgende Beitrag möchte Sie darüber aufklären, wie Sie die beiden Arten unterscheiden und was Sie gegen einen Befall in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung tun können.
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Was sind Silberfischchen?
Silberfischchen (Lepisma saccharina) sind flügellose Insekten, die es wahrscheinlich bereits seit 300 Millionen Jahren gibt. Damit zählen sie zu den ältesten lebenden Tierarten der Welt. Die deutsche Bezeichnung rührt von ihrer Form und der silbrigen, glänzenden Farbe ihrer Schuppen her. Ein anderer Name ist Zuckergast, denn Silberfischchen mögen gerne Zucker, aber auch andere Kohlenhydrate.
Die Körperlänge ausgewachsener Tiere beträgt etwa 10 mm bis 12 mm. Hinzu kommen zwei Fühler am Kopf und drei Schwanzanhänge am Hinterleib. Es handelt sich dabei um für Berührungen empfindliche Sinnesorgane.
Wenn Sie in einem Haushalt in größerer Zahl vorkommen, können sie nicht nur überaus lästig, sondern auch ein Anzeichen für feuchte Räume und Schimmelbildung sein. Das liegt daran, dass sie feuchtwarme Örtlichkeiten wie Küchen, Badezimmer und Waschküchen bevorzugen. Optimale Bedingungen für die Tiere bieten Temperaturen zwischen 20 °C und 30 °C sowie 80 % bis 90 % relativer Luftfeuchtigkeit.
Silberfischchen sind sehr lichtscheu und werden nur in der Dunkelheit aktiv. Tagsüber verstecken sie sich in Fugen und Ritzen, hinter Sockelleisten oder losen Tapeten. Werden Sie bei ihrem Treiben durch eingeschaltetes Licht gestört, können sie recht schnell laufen und versuchen, sich an einer dunklen Stelle zu verbergen. Genaueres Infos zur Bekämpfung von Silberfischchen finden Sie in unserem Ratgeber!
Was sind Papierfischchen?
Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudatum) lassen sich äußerlich leicht mit Silberfischchen verwechseln. Ihre Oberseite ist allerdings grau statt silbrig geschuppt. Auch sind sie ausgewachsen größer, und zwar 11 mm bis 18, durchschnittlich 13 mm lang ohne Fühler und Anhänge.
Sie meiden ebenfalls helles Licht, präferieren anders als ihre Verwandten jedoch eine trockene Umgebung. Ihre bevorzugte Temperatur beträgt 20 °C bis 24 °C, die ideale Luftfeuchtigkeit liegt bei rund 50 %. Optimale Lebensräume bieten Wohnhäuser, Bibliotheken, Museen, Archive und industrielle Papierlager. Denn – wie ihr Name besagt – ernähren sie sich gerne von Papier und Kartonagen. Anzeichen für ihr Vorkommen sind angefressene Bücher, Zeitungen, Fotos und sonstige Dokumente.
Papierfischchen sind in der Lage, mittels einer körpereigenen Cellulase-Enzyme die Zellulosefasern in Papier zu Zucker aufzuspalten und diesen dann zu verdauen. Zudem können sie bis zu 300 Tage ohne Nahrung überleben.
In den vergangenen Jahren treten sie in Deutschland vermehrt auf und sind als invasive Zerstörer der genannten Materialien als Schädlinge eingestuft, im Gegensatz zu den Silberfischchen, die lediglich als Lästlinge gelten. Sind Sie sich nicht sicher, ob es sich um Silberfischchen oder Papierfischchen handelt, sollten Sie gleich einen Fachmann engagieren. Melden Sie sich zur Papierfischchen-Bekämpfung gerne bei uns als Schädlingsexperte
Worin besteht der Unterschied zwischen Papierfischchen und Silberfischchen?
Auf den ersten Blick sehen sich Silberfische und Papierfische zum Verwechseln ähnlich. Trotzdem gibt es Abweichungen beim Aussehen, Verhalten und durch eventuell hervorgerufene Schäden. Zwischen Papierfischchen und Silberfischchen ist der Unterschied aus Sicht des Menschen wesentlich, dass erstere als Schädlinge, letztere nur als Lästlinge gelten. Hier eine Zusammenfassung der weiteren Unterschiede:
Silberfischchen | Papierfischchen | |
---|---|---|
Größe | bis zu 12 mm ohne Fühler und Schwanzfäden | bis zu 18 mm ohne Fühler und Schwanzfäden |
Fühler und Schwanzfäden | deutlich kürzer als der Körper | genauso lang oder etwas länger als der Körper |
Farbe | silbrig-grau | grau-braun |
Struktur | glänzende Schuppen | matte Schuppen und Behaarung |
Bevorzugter Lebensraum | warm (20 °C bis 30 °C) und hohe Luftfeuchtigkeit (über 80 %) - Küchen, Badezimmer, Keller und Schlafzimmer | warm (20 °C bis 25 °C) und trocken (Luftfeuchtigkeit um 50 %) - alle Räume |
Nahrung | Zucker, Stärke, Essensreste, Krümel, Hautschuppen, Haare, Hausstaubmilben, Schimmel | Zellulosehaltige Stoffe wie Papier und Kartonagen, Pflanzenfasern wie Baumwolle, kleine Insekten |
Gemeinsamkeiten zwischen Silberfisch und Papierfisch
Beide Arten sind sehr klein, flink und nur nachts bzw. in der Dunkelheit aktiv. Sie treten relativ häufig auf und sind in sehr vielen Haushalten und anderen Innenräumen vorhanden (synanthrope Lebensweise). Biologisch gehören sie zur Insektenunterklasse der Fischchen (Zygentoma) und zählen mit einem Alter von rund 300 Millionen Jahren zu den ältesten Tieren, die heute noch auf der Erde leben.
Ihr Körperbau ist tropfenförmig, wobei der vordere Bereich breiter ist als der hintere. Beide Arten haben eine geschuppte Haut, sechs Füße, zwei lange Fühler bzw. Antennen und drei Schwanzfäden.
Gemeinsamkeiten gibt es auch bei den Verstecken von Silberfisch und Papierfisch. Wenn sie nicht aktiv sind, bevorzugen sie den Aufenthalt in Ritzen und Fugen, unter losen Tapeten und hinter Sockelleisten. Silberfischchen halten sich allerdings lieber am Boden auf, während Papierfischchen auch auf rauen Oberflächen und Wänden, in Bücherregalen und hinter Bilderrahmen zu finden sind.
Probleme mit Fischchen in der Wohnung?
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Schädling oder Lästling?
Silberfischchen sind in Deutschland schon seit langer Zeit bekannt. Da sie in der Regel keine großen Schäden anrichten und auch keine Krankheiten übertragen, gelten sie nicht als Schädlinge, sondern lediglich als Lästlinge. Zwar nagen sie manchmal Bücher und Textilien an, aber ihre wesentliche Nahrung besteht aus zucker- und stärkehaltigen Stoffen, aus Hautschuppen und Haaren sowie aus Hausstaubmilben und Schimmelpilzen. Auf Grund des Verzehrs der letzten beiden sind sie auf ihre Weise sogar als nützlich anzusehen.
Wenn sie in großer Zahl auftreten, sind sie ein nahezu sicherer Indikator dafür, dass im Haus oder in der Wohnung ein Schimmelbefall vorliegt, der bekämpft werden muss. Denn Schimmelpilz kann nicht nur die Bausubstanz schädigen. Seine Sporen stellen eine echte Gesundheitsgefahr für Menschen und Haustiere dar.
Papierfischchen bereiten größere Probleme. Zum einen tauchen sie erst seit einigen Jahren in Deutschland auf und sind von ihren Verwandten nur schwer zu unterscheiden, so dass ein Befall vielleicht nicht ernst genommen wird. Zum anderen werden ihre Fraßschäden an Büchern, Dokumenten, Fotos und anderen Gegenständen aus Papier und Karton oft erst nach langer Zeit entdeckt. Der entstandene materielle Schaden kann deshalb sehr groß werden. Hinzu kommt, dass sie so gut wie keine natürlichen Fressfeinde haben. Eine Bekämpfung muss deshalb durch den Menschen stattfinden.
Befall mit Papierfischchen oder Silberfischchen?
Beide Fischchenarten sind nur schwer zu fangen, so dass es schwierig wird, die Unterschiede zu erkennen. Eine gute Methode stellen Klebefallen dar, um sie in unversehrtem Zustand genau untersuchen oder einer Fachkraft für Schädlingsbekämpfung zeigen zu können.
Kaufen Sie sich mehrere solcher Fallen und verteilen sie diese unter Möbeln und Waschbecken, neben Sockelleisten und in Bücherregalen. Die Tiere bleiben auf dem Klebstoff haften und können dann nicht mehr entfliehen. Anschließend haben Sie die Möglichkeit, sie zu analysieren, wobei durchaus beide Arten vorhanden sein können.
Was lässt sich gegen Silberfischchen und Papierfischchen tun?
Beachten Sie, dass die Klebefallen einen stärkeren Befall nicht beseitigen können, sondern wirklich nur zur Bestimmung der Art dienen. Auch für sogenannte Hausmittel wie Lavendel oder Backpulver kann ein echter Erfolg bei der Bekämpfung nicht nachgewiesen werden. Es könnte im Gegenteil sogar sein, dass diese Mittel zu einer Zeitverzögerung führen und dadurch am Ende eine noch größere Population in Ihren Räumlichkeiten lebt. Genaueres Infos zur Bekämpfung von Silberfischchen finden Sie in unserem speziellen Ratgeber!
Köderdosen, die Sie im Drogerie- oder Baumarkt erwerben können, sind ebenfalls ungeeignet, da sie wie die Klebefallen keine ausreichende Wirkung entfalten. Eine bessere Alternative ist, zunächst so viele Verstecke wie möglich – Fugen, Sockelleisten, Risse im Putz oder an Fliesen – beispielsweise mit Silikon zu verschließen. Anschließend können Sie Gelköder und Sprays einsetzen, die eine Langzeitwirkung entfalten.
Spezielle Sprays gegen Silber- und Papierfischchen werden auf mögliche Verstecke gesprüht. Kommt ein Tier damit in Berührung, stirbt es nach kurzer Zeit. Die Mittel wirken mehrere Wochen lang und können auf fast allen Untergründen eingesetzt werden. Vermeiden Sie jedoch, dass so ein Spray mit Kleidung oder Lebensmitteln in Berührung kommt. Auch Kinder und Haustiere sollten vor einem direkten Kontakt geschützt werden.
Als besonders wirksam bei der Bekämpfung von Papierfischchen hat sich der Einsatz von Kälte erwiesen. Bei Temperaturen unter 15 °C können die Tiere keine Eier mehr produzieren, und bei 0 °C und weniger sterben sie sogar ganz ab. Leider lässt sich diese Bekämpfungsmethode in einem normalen Haushalt kaum realisieren.
Fazit: unsere Erfahrungen beim Bekämpfen von Silberfischchen und Papierfischchen
Die genannten Mittel können einen Befall mit Silberfischchen oder Papierfischchen nicht vollständig beseitigen. Der sicherste Weg ist deshalb die Beauftragung eines professionellen Betriebes für Schädlingsbekämpfung. Profis haben andere Mittel und passende Werkzeuge zur Verfügung, um effizient gegen die Insekten vorzugehen. Das ist zwar mit Kosten verbunden, aber die Schäden, die durch Papierfischchen eventuell an wertvollen Büchern und wichtigen Dokumenten entstehen, können für Sie deutlich teurer werden.