Bettwanzen zählen zu den unangenehmsten Zeitgenossen, die sich in Ihrem Haushalt ansiedeln können. Im Schutz der Dunkelheit kommen die nachtaktiven Blutsauger aus ihren Verstecken und gehen auf Nahrungssuche. Vorzugsweise befallen sie Menschen. Nur in Ausnahmesituationen geben sie sich mit dem Blut anderer Warmblüter wie Hund oder Katze zufrieden. Wir erklären Ihnen, woran Sie Bettwanzen erkennen, welche Risiken dadurch bestehen und was Sie gegen die kleinen Plagegeister tun können.
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Wie erkennt man einen Bettwanzenbefall?
Die gemeine Bettwanze (Cimex lectularius) tritt ganzjährig in bewohnten Innenräumen auf. Die Weibchen sind im ausgewachsenen Zustand 4,5 bis 8,5 Millimeter groß, während die Männchen nur etwa 4,0 bis 6,5 Millimeter erreichen. Der ovale Körper ist am Bauch abgeplattet. Wie alle Insekten hat auch dieses sechs Beine. Die Flügel sind stark zurückgebildet, weshalb die Tiere flugunfähig sind.
Die Farbnuancen der erwachsenen Bettwanzen reichen nahrungsabhängig von Gelbbraun über Rotbraun bis Dunkelbraun. Die kleineren Juvenilstadien sind eher blässlich, sodass der Darminhalt nach der Blutmahlzeit deutlich zu sehen ist. Unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme sind die Tiere stark verdickt und ihre Farbe wechselt vom Braunton zu Schwarz.
Das Vorhandensein von Bettwanzen erkennen Sie in erster Linie an den Kotspuren, welche die Tiere auf der Bettwäsche, dem Bettlaken oder der Matratze hinterlassen. Die Ausscheidungen zeigen sich in Form kleiner Punkte oder Flecken und sind mitunter kaum sichtbar. Trockener Kot ähnelt Kaffeekrümeln, während in Textilien eingezogene Hinterlassenschaften an dunkle Tinte erinnern.
Oft werden die Parasiten erst bemerkt, wenn sie Spuren auf der Haut ihrer Opfer hinterlassen. Bettwanzen beißen. Meist nicht nur einmal, sondern so lange, bis sie auf ein zur Nahrungsaufnahme geeignetes Blutgefäß stoßen. In vielen Fällen zeigt sich ein Bild von Reihenbissen (Wanzenstraße). Bettwanzen-Bisse an verschiedenen Körperstellen deuten auf das Vorhandensein mehrerer Blutsauger hin.
Die Auswirkungen der Wanzenbisse sind unterschiedlich und hängen von der Sensibilität des Menschen ab. Während einige kaum eine Reaktion zeigen, kommt es bei anderen zu extremen Schwellungen mit starkem Juckreiz. Knapp 20 Prozent der Menschen reagieren überhaupt nicht auf Bettwanzen-Stiche bzw. -Bisse, selbst wenn sie mitten in einem Bettwanzennest übernachten.
Am häufigsten sind Bettwanzen-Bisse an Armen, Schultern und Beinen zu finden, da diese Körperteile im Schlaf oft unbedeckt sind. Bei kleinen Kindern können zudem das Gesicht, manchmal sogar die Augenlider, betroffen sein.
Viele Menschen reagieren sofort auf die Bettwanzen-Stiche bzw. -Bisse. Bei anderen zeigt sich die Reaktion erst nach einigen Tagen. Meist bilden sich gerötete, stark juckende Pusteln mit Durchmessern von wenigen Millimetern bis einigen Zentimetern. Zudem können Blasen oder Quaddeln auftreten. Häufen sich die Bisse, können sich die Hautreaktionen verstärken. Eine Nesselsucht oder eine bakterielle Infektion sind jedoch selten. Allergisches Asthma ist ebenso eine Ausnahme wie eine anaphylaktische Reaktion.
Was sind Ursachen & Risiken eines Bettwanzenbefalls?
In den 1950er bis 1990er Jahren traten Befälle mit Bettwanzen in Industrieländern kaum noch auf. Seither breiten sie sich jedoch wieder massiv aus, insbesondere in den USA und Australien, aber auch in Europa.
Besonders häufig werden die Parasiten als Reisemitbringsel eingeschleppt. Sie krabbeln in das Gepäck und reisen als blinde Passagiere mit nach Hause. Am höchsten ist das Risiko, ihnen zu begegnen, in Unterkünften, in denen viele Menschen übernachten. Die Tiere kommen aber auch in Bussen, Zügen und Flugzeugen vor. Mit der Hygiene im Urlaubsdomizil hat das Problem übrigens nichts zu tun. Selbst in der saubersten Hotelsuite können die Plagegeister lauern.
Auch über Gebrauchtwaren können Bettwanzen in die eigene Wohnung gelangen, beispielsweise mit Secondhand-Möbeln, die über Kleinanzeigen oder auf dem Flohmarkt gekauft oder vom Sperrmüll mitgenommen werden. Besonders häufig betroffen sind gebrauchte Bettgestelle, Matratzen und Polstermöbel. Die Insekten können sich aber auch in Kleidung, Büchern oder Elektrogeräten verstecken.
Den Weg ins Bett finden die Tiere über Bettpfosten und Nachttischbeine. An Holz können sie leicht emporklettern, an glattem Metall eher nicht. Wände erklimmen sie ebenfalls mühelos. Von dort aus gelangen sie über Kissen, Decken oder Matratzen, welche die Wand berühren, ins Bett. Manchmal lassen sie sich auch von der Zimmerdecke herabfallen.
Einmal angekommen, siedeln sich die Blutsauger möglichst nah an ihrem Wirt an und beginnen, sich zu vermehren. Ein einziges befruchtetes Weibchen ist in der Lage, eine ganze neue Population zu begründen.
Welche Folgen hat ein Bettwanzenbefall?
Bettwanzen übertragen nach heutigem Kenntnisstand keine Krankheiten. Die Bissspuren verschwinden für gewöhnlich innerhalb einer Woche. Das Kratzen an den Bissstellen kann jedoch die Heilung verlangsamen und zu Sekundärinfektionen führen. Einige Betroffene klagen darüber, dass ihnen der Juckreiz den Schlaf raubt. Auch die Sorge, in der Nacht von den kleinen Quälgeistern gebissen zu werden, kann sich in Schlafstörungen äußern.
Für viele Menschen ist der Gedanke, Bettwanzen in der Wohnung zu haben, nur schwer zu ertragen. Werden die Parasiten zur psychischen Belastung, können Ängste und Albträume die Folge sein. In sehr seltenen Fällen können Wahnvorstellungen auftreten. Ein ausgeprägtes Schamgefühl kann zusätzlich in der völligen sozialen Isolation der Betroffenen resultieren.
Wie werden Bettwanzen diagnostiziert?
Ob die Hautreaktionen auf Bettwanzen zurückzuführen sind oder von anderen Wanzenarten, Milben oder Flöhen stammen, lässt sich nur schwer feststellen. In den Sommermonaten kommen noch weitere Insekten als Verursacher infrage. Darüber hinaus können Allergien, Windpocken und diverse Hauterkrankungen zu geröteten, juckenden Ausschlägen führen, die Wanzenbissen ähneln. Sind Sie sich unsicher, empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen, auch um solche Krankheiten auszuschließen.
Treten die Symptome erstmalig nach einer Reise auf, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es sich um Bettwanzen-Bisse handelt. Eine eindeutige Diagnose ist aber erst möglich, wenn eine Bettwanze, Kot, Eier oder Körperhüllen gefunden werden.
Tagsüber verstecken sich die Plagegeister bevorzugt in Bettnähe. Deshalb empfiehlt es sich, mit der Suche im Schlafzimmer zu beginnen. Häufig siedeln sie sich unter der Matratze, in Ritzen des Bettgestells oder im Lattenrost an. Gern wählen sie aber auch Bilderrahmen, Bücher, CD-, DVD- und Schallplattenhüllen, abstehende Tapetenränder, Lichtschalter, Scheuerleisten, Fugen zwischen den Bodendielen, Elektrogeräte wie Lampen und Wecker und offengebliebene Bohrlöcher als Zuflucht.
Das Bettzeug besiedeln sie normalerweise nicht, da es ihnen zu weich ist. Manchmal lassen sie sich aber im Reißverschluss des Bettbezugs nieder oder krabbeln in die Nähte der Matratzentragegriffe.
Weichen Stellen oder vom Bett weiter entfernte Bereiche bevölkern Bettwanzen erst, wenn die besten Plätze schon durch Artgenossen belegt sind. Ein derart starker Befall bleibt aber äußerst selten unbemerkt. In andere Räume wandern sie in aller Regel nur bei Nahrungsmangel ab.
Vorbeugung & Bekämpfungsmöglichkeiten
Einem Bettwanzenbefall können Sie nicht sicher vorbeugen. Sie können das Risiko jedoch durch einige Vorsichtsmaßnahmen minimieren. Auf und nach Reisen gilt:
- Überprüfen Sie Reiseunterkünfte, insbesondere das Bett und die Matratze, auf Bettwanzen. Stellen Sie einen Befall fest, sollten Sie schnellstmöglich eine andere Unterkunft suchen.
- Lassen Sie keine Wäsche offen liegen und bewahren Sie Koffer, Rucksäcke und Taschen verschlossen und möglichst weit vom Bett entfernt auf.
- Packen Sie Ihr Gepäck zu Hause in der Badewanne aus. So können Sie fliehende Bettwanzen leicht entdecken und eliminieren.
- Waschen Sie unempfindliche Kleidung bei mindestens 60 °C und trocknen Sie sie möglichst heiß im Trockner.
- Verpacken Sie empfindliche Kleidung und kleinere Gegenstände in Plastiktüten, die Sie fest verschlossen über mehrere Tage einfrieren.
- Behandeln Sie größere Gegenstände wie Koffer oder Rollstuhl mit heißem Dampf.
Gebrauchtwaren sollten Sie unbedingt sorgfältig nach Bettwanzen absuchen, bevor Sie sie in Ihre Wohnung bringen.
Haben sich die kleinen Plagegeister erstmal bei Ihnen eingeschlichen, ist ihnen nur schwer beizukommen. Die Parasiten sind äußerst widerstandsfähig und mittlerweile resistent gegenüber vielen Insektiziden. Das Bettwanzen Bekämpfen sollten Sie daher unbedingt den Profis überlassen. Selbstversuche mit Hausmitteln und frei verkäuflichen Insektengiften kosten unnötig Zeit, in der sich die Tiere weiter vermehren.
Bevor der Kammerjäger mit dem Bettwanzen Beseitigen beginnt, sucht er nach eindeutigen Spuren wie Häutungshüllen und Wanzenkot. Einige Schädlingsbekämpfer setzen auch Wanzenspürhunde ein. Bei der Bekämpfung der Blutsauger kommen spezielle Chemikalien, Puder und Stäube oder Wärme zur Anwendung.
Die Chemikalien werden entweder gezielt auf die Verstecke gespritzt oder über einen Nebelautomaten verbreitet. Da die Eier die chemische Behandlung häufig überleben, sind meist zwei bis drei Besuche des Kammerjägers erforderlich. Die beim Bettwanzen Bekämpfen oft zusätzlich eingesetzten Puder oder Stäube sind ungiftig. Sie führen jedoch zum Austrocknen der Insekten, indem sie die Schutzschicht ihrer Panzer zerstören. Bei der Wärmemethode wird der befallene Bereich über mehrere Stunden auf rund 70 °C erhitzt. Damit lassen sich sowohl Eier als auch Bettwanzen beseitigen.
Wie können Wanzenbisse erfolgreich behandelt werden?
In den meisten Fällen klingen die Hautreaktionen auch ohne Behandlung innerhalb einer Woche ab. Den Juckreiz können Sie lindern, indem Sie:
- nicht kratzen,
- die Haut trocken und sauber halten und
- eine juckreizhemmende Creme, Salbe oder Lotion auftragen.
Bei stark juckenden Hautstellen kann Ihr Arzt Ihnen kortisonhaltige Salben oder Antihistaminika verschreiben. Hat sich die Haut entzündet, können Antibiotika zur Anwendung kommen. Leiden Sie unter psychischen Problemen, empfiehlt es sich, professionelle psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Fazit
Bettwanzen sind ein lästiges Übel, gegen das Sie allein nicht viel ausrichten können. Überlebt beim Einsatz von Hausmitteln nur ein einziges Weibchen, stehen Sie schon nach kurzer Zeit wieder vor demselben Problem. Für eine langfristige Bettwanzenbekämpfung in Stuttgart und Umgebung wenden Sie sich am besten an einen erfahrenen Fachmann. Mit seiner Unterstützung bekommen Sie Ihr Zuhause mit Sicherheit wanzenfrei.